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Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

https://bayern.ecogood.org/igxl

Dein Unternehmen fördert einzelne oder bereits alle Werte der Gemeinwohl-Ökonomie in gewissem Maße – und möchte sich nun systematisch dahingehend verbessern? 

Mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen jeder Rechtsform findest Du ein Werkzeug vor, das dieses und weitere Bedürfnisse befriedigen sollte – aber schau selbst:

Du musst nicht großartig sein, um anzufangen. Aber du musst anfangen, um großartig zu werden.

Zig Ziglar

Das Werkzeug in Kürze

Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Werkzeug zur Berichterstattung, zur Organisationsentwicklung und zur Bewertung von wirtschaftlichen Tätigkeiten.

Mithilfe der Gemeinwohl-Matrix werden wiederum die 20 wertegeleiteten Themen veranschaulicht, zu denen ein Unternehmen im Zuge der Gemeinwohl-Bilanzierung Bericht erstattet, zu welchen ein Unternehmen extern bewertet wird und aus welchen sich der Beitrag zum Gemeinwohl eines Unternehmens speist. ​

Die  Gemeinwohl-Bilanz wurde über die Jahre auf Basis der Rückmeldungen der Anwender:innen sowie veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen inzwischen mehrmals überarbeitet – aktuell ist die Version 5.0. 

Mehrwerte

Ob für Unternehmen jeder Rechtsform oder unsere Gesellschaft – eine Gemeinwohl-Bilanzierung hat das Potenzial weitreichende Mehrwerte zu schaffen:

  • Holistisches Werkzeug zur Unternehmensführung (360 Grad Perspektive)
  • Impulse für kontinuierliche Verbesserungen und sozial-ökologische Innovationen
  • Förderung der Beziehungsqualität zwischen und Motivation von Mitarbeiter*innen
  • Förderung der Attraktivität als Arbeitgeber (Employer-Branding)
  • Förderung der Reputation als Gemeinwohl-Unternehmen bei allen Stakeholdern
  • Potentieller Kooperationspartner:in für andere Gemeinwohl-Unternehmen
  • Steigerung der Lebensqualität Aller durch kontinuierliche Förderung gemeinwohl-orientierter Werte durch das bilanzierende Unternehmen
  • Entwicklung, Aufrechterhaltung und Ausbau eines fairen und ökologischen Produkt- und Dienstleistungsangebots durch das bilanzierende Unternehmen
  • Beitrag zum Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen Aller durch das bilanzierende Unternehmen

good to know

Ein Vergleich von Werkzeugen zur Umsetzung der SDGs in KMU aus dem Jahr 2018 bescheinigte der Gemeinwohl-Bilanz ein hohes Ambitionsniveau!


good to know: Eine Studie aus dem Jahr 2018 an 206 Unternehmen mit Gemeinwohl-Bilanz kam zum Ergebnis, dass das GWÖ-Modell sowohl die ethische Performance von Unternehmen stark als auch die finanzielle Performance leicht verbessert.​

Ich unterstütze die Gemeinwohl-Ökonomie, weil für mich die Kernidee dahinter eine absolut notwendige Reduzierung des CO2-Ausstosses deutlich beschleunigen würde. Außerdem erhält das Unternehmen einen sehr kompakten Kontoauszug aus dem der aktuelle Entwicklungsstand bei dem Thema CSR ersichtlich ist.

Michael Hetzer | Geschäftsführung, Elobau GmbH &. Co KG

Sustainable Development Goals

Die Gemeinwohl-Bilanz als Werkzeug unterstützt Unternehmen darin, die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen zu befördern.

Die Broschüre „Punkten für das Gemeinwohl und die SDGs“ gibt einen allgemeinen Einblick in die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und zeigt auf, welche Rolle Unternehmen bei der Erfüllung der SDGs spielen können.

Darüber hinaus wird untersucht, welchen Beitrag die Gemeinwohl-Ökonomie zu den nachhaltigen Entwicklungszielen leisten kann und inwieweit Unternehmen die Gemeinwohl-Bilanz nutzen können, um ihre SDG-Leistung zu steigern.

Wie bereits angeführt und nochmal vorab: Laut einer an der Universität Bremen durchgeführten Studie ist die Gemeinwohl-Bilanz ein ambitionierter Ansatz zur Unterstützung der Umsetzung der SDGs.

Unternehmen mit Gemeinwohl-Bilanz

Stand 2021 haben über 600 Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, davon über 125 Unternehmen aus Bayern. Darunter unter anderem die Sparda-Bank München eG, welche bereits viermal in Folge bilanzierte, oder die Herzogsägmühle mit über 1.000 Mitarbeitenden, dem größten Arbeitgeber im Landkreis Weilheim-Schongau. ​Nachfolgend kannst Du weitere Pionierunternehmen einsehen:

Diakonie Herzogsägmühle gGmbH

Neumarkter Lammsbräu

Stadtwerke München GmbH – Geschäftsbereich Bäder

Vorgehensweise

Die erstmalige Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz ist der Beginn eines kontinuierlichen, werteorientierten Entwicklungsprozesses. Um eine Gemeinwohl-Bilanz für ein Unternehmen zu erstellen, sind nachfolgende Schritte vorgesehen:

Unternehmen können Ihren Gemeinwohl-Bericht (siehe Schritt 3) nach Fertigstellung im Rahmen eines Audits von GWÖ Auditor:innen oder einer Peerevaluation von anderen Unternehmen bewerten lassen (siehe Schritt 5).

Eine Peerevaluation kommt jedoch nur für Unternehmen in Frage, die erstmals eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen und ihren Gemeinwohl-Bericht zugleich in einer – von GWÖ-Berater:innen begleiteten – Peergroup erarbeiten.

Insofern gilt es vor Beginn zu entscheiden, welche Bewertungsmethode für den finalen Gemeinwohl-Bericht gewählt werden will.

Die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz ist in zwei Varianten möglich:

  • Die Voll-Bilanz unterteilt die 20 Themenbereiche der Gemeinwohl-Bilanzierung, visualisiert in der Gemeinwohl-Matrix, in mehrere Aspekte und ist verpflichtend für mittlere und größere Unternehmen ab der zweiten Bilanz.
  • Die Kompakt-Bilanz stellt die 20 Themenbereiche in einer verdichteten Form dar und kann von Kleinstunternehmen dauerhaft, von Unternehmen mit elf bis 50 Mitarbeiter*innen (Vollzeit-äquivalente) zweimal, von größeren Unternehmen bei der ersten Bilanzierung optional verwendet werden.

Hinweis: Sollte Dein Unternehmen an der Gemeinwohl-Bilanzierung im Rahmen einer Peergroup mit abschließender Peerevaluation interessiert sein, so beachte bitte, dass sich alle teilnehmenden Organisationen vor Beginn des Prozesses auf eine Variante der Gemeinwohl-Bilanz (Voll- oder Kompakt-Bilanz) geeinigt haben müssen.

Verfassen kannst Du Euren Gemeinwohl-Bericht (in der Voll- oder Kompakt-Version) mit Hilfe der kostenlos zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien – siehe im weiteren Verlauf unten.

Du kannst zudem darüber entscheiden, ob Du Dich bzw. Euch bei der Erstellung des Gemeinwohl-Berichts von zertifizierten GWÖ-Berater:innen unterstützen lassen willst.

Im Rahmen einer Peergroup erstellen mehrere Unternehmen Ihre individuellen Gemeinwohl-Berichte in einer Reihe von gemeinsamen Workshops. Diese Arbeit bildet die Grundlage für die Peerevaluation (siehe Schritt 5). Solltest Du Dich für das Erarbeiten Deines bzw. Eures Gemeinwohl-Berichts im Rahmen einer Peergroup entschieden haben, so ist die Unterstützung bzw. Begleitung von mindestens eines/r GWÖ-Berater:in verpflichtend.

Inzwischen ist es auch möglich einen Gemeinwohl-Bericht komplett alleine oder im Rahmen einer Peergroup digital zu erstellen – und zwar mithilfe des goodbalancer.

Voraussetzung für die externe Prüfung Deines bzw. Eures Gemeinwohl-Berichts (durch einen Audit oder eine Peerevaluation – siehe Schritt 5) ist der Nachweis einer gültigen Mitgliedschaft in einem GWÖ-Verein.

Mit einer Mitgliedschaft fördert Dein Unternehmen die Verbreitung der Gemeinwohl-Ökonomie in Deiner Region, wird Teil der Community und erhält regelmäßig Angebote zum weiteren Mitwirken.

Eine Mitgliedschaft zur Förderung der GWÖ-Bewegung kannst Du aber auch losgelöst von einer Gemeinwohl-Bilanzierung jederzeit abschließen – für Dein Unternehmen, aber auch als Privatperson.

Der Gemeinwohl-Bericht Deines Unternehmens ist erstellt?

Um ihn nun extern prüfen zu lassen, nimmst Du je nach gewählter Bewertungsmethode (siehe Schritt 1) folgende Maßnahme vor:

  • Wenn Ihr Euren Gemeinwohl-Bericht eigenständig entwickelt habt, so meldet ihn bitte ganz einfach unter audit.ecogood.org für einen Audit an. Bitte reicht hierbei alle notwendigen Unterlagen (insbesondere Euren Gemeinwohl-Bericht, Eure Selbstbewertung im sog. Bilanz-Rechner, Euren Nachweis einer gültigen GWÖ-Mitgliedschaft) ein.
  • Wenn Du Deinen Gemeinwohl-Bericht im Rahmen einer Peergroup entwickelt hast, dann erfährt Ihr von Eurem oder Eurer zertifizierten Gemeinwohl-Berater:in wann der Termin für die Peerevaluierung stattfinden wird.

Nach Abschluss der externen Prüfung erhaltet Ihr beim Audit ein Testat von den zertifizierten GWÖ-Auditor:innen, bei der Peerevaluierung hingegen ein Zertifikat von Euren begleiteten zertifizierten GWÖ-Berater:innen.

Ihr habt Euer Testat (nach erfolgtem Audit) bzw. Euer Zertifikat (nach erfolgter Peerevaluierung) erhalten?

Sodann integriert dieses Bewertungsergebnis (Testat, Zertifikat) bitte an der hierfür vorgesehenen Stelle in Eurem Gemeinwohl-Bericht, übermittelt die finale, ggfs. grafisch aufbereitete, Version an Eure GWÖ-Auditor*innen (beim Audit) bzw. Eure zertifizierten Gemeinwohl-Berater:innen (bei der Peerevaluierung) und veröffentlicht diese finale Version abschließend als Gemeinwohl-Bilanz auf den Kanälen Eurer Wahl – mindestens aber auf Eurer Website an einer prominenten Stelle.

Herzlichen Glückwunsch!

Nach der Bilanz ist vor der Bilanz!

Damit Eure Gemeinwohl-Bilanzierung nachhaltig Wirkung entfalten kann, ist eine regelmäßige Bilanzierung, meist im Abstand von zwei Jahren, empfehlenswert.

Von Bilanzierung zu Bilanzierung wird diese für Euch nicht nur effizienter, sondern werden deren Wirkungen für all‘ Eure Stakeholder sicht- und spürbarer.

Arbeitsmaterialien

Es gibt zwei Varianten der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen: Die Voll-Bilanz und Kompakt-Bilanz. In Abhängigkeit der Anzahl der Mitarbeiter:innen eines Unternehmens kann die eine oder andere Variante gewählt werden – siehe Schritt 2 der Vorgehensweise. Einmal entschieden stehen diese Arbeitsmaterialien zur Verfügung:

Arbeitsbuch Voll-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Berichtsvorlage Voll-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Rechner Voll-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Arbeitsbuch Kompakt-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Berichtsvorlage Kompakt-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Rechner Kompakt-Bilanz | Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen

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Gemeinwohl-Matrix für Unternehmen | Version 5.0

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Die Erstellung eines Gemeinwohl-Berichts erfordert in Abhängigkeit der gewählten Variante Zeit, aber auch Muße zur Reflektion des Status Quo und der Entwicklung von Zielen. Als Entscheidungshilfe kann neben Gesprächen mit uns, Anwender:innen und/oder Beratenden, auch der Schnelltest helfen!

Michael Vongerichten, Geschäftsführung GWÖ Bayern e.V. / ehemals zertifizierter GWÖ Berater

Weitere Werkzeuge

Es gibt zwei Varianten der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen: Die Voll-Bilanz und Kompakt-Bilanz. Wer sich noch nicht entschieden hat, der ist mit dem Schnelltest gut beraten. Neuerdings kann man sich jedoch auch mit dem Fokusbericht oder einem Business Canvas an die Gemeinwohl-Bilanz rantasten:

Schnelltest für Unternehmen

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Business Canvas für Unternehmen

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Fokusbericht für Unternehmen

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Du willst Dich vor dem Treffen einer Entscheidung bzgl. der Anwendung eines unserer Werkzeuge weiter über die GWÖ informieren, an allgemeinen oder einschlägigen Formaten in diesem Tätigkeitsbereich teilnehmen und/oder würdest unsere Organisation gerne über das Anwenden unserer Werkzeuge hinaus unterstützen? Sehr gerne! Erfahre hierzu alles unter Aktiv werden.

Auf internationaler Ebene werden viele inhaltliche Grundlagen zur GWÖ entwickelt – und zwar in den sogenannten Akteur*innen-Kreisen (kurz: AKs, englisch: Hubs). Welche Voraussetzungen an Expertise zur Mitarbeit beim sog. AK Matrix-Entwicklungs-Team (AK MET) existieren, erfährst Du auf der internationalen Website und dort ganz einfach via der dort veröffentlichten E-Mail-Adressen Kontakt zu AK suchen.